Wir haben alle unsere eigene Trommel und trommeln trotzdem zusammen oder deshalb. Gleichzeitig haben wir auch unsere eigenen Wahrnehmungen und Gedanken dazu und zum Rhythmus, der ja wesentlicher Bestandteil unseres Trommelns ist.
Les Djembistes präsentieren hier persönliche Statements. Sie zeigen, dass Trommeln immer auch etwas einzigartiges und besonderes für jede Trommlerin, für jeden Trommler ist. Als erste hat Heike ihre Gedanken formuliert
Rhythmus
„Es gibt keine Bewegung ohne Rhythmus“ (Mansa Camio)
Wer seine Umgebung aufmerksam wahrnimmt, ist in der Lage, verschiedenste Rhythmen aus der uns ständig umgebenden Geräuschkulisse herauszufiltern und bewusst werden zu lassen. Als gleichtaktmäßige Bewegung oder einen fließenden Bewegungsablauf beschreibt der DUDEN den Begriff Rhythmus. Für uns Trommler bedeutet Rhythmus aber einiges mehr. Schon der erste Ton einer Trommel, ist für uns Ruf, fordert uns auf – zum Kon-Takt. Wenn wir uns auf diesen Anruf einlassen, den Kon-Takt aufnehmen und aufrechterhalten, weiterführen, so entsteht Rhythmus. Trommeln heißt dann für uns, im gemeinsamen Rhythmus aufeinander zu achten, sich zu begegnen, miteinander zu harmonieren. Im Rhythmus fangen wir an mitzuschwingen und uns darin selbst zu spüren – aber eben nicht allein – und zu genießen. Der Rhythmus transformiert uns und wir transformieren Rhythmus – in Bewegung, Lebensfreude, Tanz. Gelingt das, füllt sich mein Trommlerinnenherz mit Glück, aus dem ich oftmals noch im Alltag schöpfe.
Trommeln als Leidenschaft
Ich kann mich ganz dem Bekenntnis Ringo Starrs anschließen, der einmal sagte:
“Ich könnte das ewig so weiter machen, wenn du einmal angefangen hast zu trommeln, dann willst du nie mehr aufhören.” oder so ähnlich.
Für mehr hatte Brigitte keine Zeit, sie musste wieder Trommeln ;)
Lebendige Aggregatzustände
Bevor ich mit dem Djembe trommeln angefangen hatte, dachte ich, ich wüsste was Rhythmus wäre. Doch dann lernte ich durch Aladji afrikanisches Trommeln kennen und es eröffnete sich mir eine neue Welt. Was mir beim Djembe üben manchmal als eigentümliche Variation geriet, konnte und musste Aladji mit Erstaunen als etwas ganz anderes zur Kenntnis nehmen als das, was er vorgab. Mich wiederum veranlassten solche und andere Erfahrungen, über Rhythmus und Rhythmen neu nachzudenken. Mittlerweile halte ich Rhythmen für die Aggregatzustände des Lebens. Tatsächlich! – wie in der physikalischen Chemie Druck und Temperatur den Aggregatzustand der Materie bestimmen, so bestimmen die Schlag-Kombinationen und ihr Takt den Aggregatzustand der musikalischen Bewegung, der Rhythmus heißt.
Das Besondere an afrikanischen Rhythmen ist für mich, dass sie häufig plasmatische Zustände charakterisieren. Fest, flüssig oder gasförmig, das kannte und kenne ich von europäischer Musik, Aber die Dichte der Schlag-Kombinationen oder die Kürze des Taktes lassen es bei afrikanischen Rhythmen oft so heiß und hoch her gehen, wie in den kosmischen Anfängen nach dem Urknall als es die uns bekannte Materie noch nicht gab. Das ist das bleibend Spannende für mich an Djembe und ihren Rhythmen, –
Die Liebe zu afrikanischen Rhythmen in Gedichtform
ich will zurück nach afrika und wieder trommeln nicht schön aber GEIL UND LAUT!
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